Zahm im Schwarm? Aber klar doch :)

Hartnäckig hält sich die Meinung, dass  mehrere Wellensittiche nicht zahm werden.

Es stimmt zwar, dass Wellensittiche anhänglicher sind, wenn sie einzeln gehalten werden. Aber nicht etwa, weil sie dann insgesamt zutraulicher oder menschenfreundlicher wären, sondern weil ihnen schlichtweg keine andere Wahl bleibt. Wellensittiche sind Schwarmvögel und wenn man ihnen den Kontakt mit Artgenossen vorenthält, schließen sie sich notgedrungen dem Menschen an. Mit Vertrauen hat das aber nichts zu tun. Wer also Wellensittiche liebt, sollte niemals einen Welli einzeln halten, sondern mindestens ein Pärchen.

Ich habe ja nun fünf und allesamt sind zutraulich. Ich habe sie zwar alle handzahm und noch sehr jung bekommen, da ist es sicher einfacher, als mit älteren Vögeln. Aber dennoch…wenn man sich nicht mit ihnen beschäftigt, werden auch Handzahme schnell wieder scheu. Von nichts kommt nichts und das Vertrauen der Vögel muss man sich erst erarbeiten.

Die Vögel spüren es, wenn man sie liebt. Sie mögen es, wenn man mit ruhiger Stimme zu ihnen spricht und keine hektischen Bewegungen macht. Und man sollte die Piepmätze niemals bedrängen; manchmal wollen sie einfach auch nur untereinander sein.

Ich bin ja ganztags berufstätig und wenn ich abends heimkomme, sind sie auch meist schon müde und fliegen in ihren Käfig. Da plaudere ich dann zwar noch ein bisschen mit ihnen, aber Zähmungsversuche  wären da sinnlos. Aber am Wochenende wird alles nachgeholt und ich merke auch, wie sie sich freuen, wenn ich zu Hause bin.

 

 

 

…und so ging´s weiter…

Es ist ja nicht so, dass ich dann wellilos bleiben wollte und so sagte ich dem Welliflüsterer, dass ich gerne ein Pärchen von ihm hätte – dieses Mal aber unbedingt Babies und ohne Angst vor der Hand und dem Menschen.

Ich überließ ihm die Entscheidung und so fanden wir zuerst eine kleine Henne

Snoopy P1180457-GP098

und mit viel Glück, denn es gab noch andere Bewerber, kam dieser kleine Piepmatz dazu.

Piepser

Zitat Homepage Welliflüsterer Ende Juni 2014: Dann begann das Rennen um diesen Welli. Zwei Anwärter hatte ich dafür. Österreich hat sich für einen Weißen entschieden und diesen wieder frei gegeben. Als zweiter Anwärter war Erding dran. dort wurde er gewünscht und dort hin reist er nun. Leider hatte Gelsenkirchen dann das Nachsehen. Aber da hatte ich auch keine Anmeldung für diesen hübschen.

Laut Welliflüsterer ein 80%iger Hahn, aber ich ging das Risiko ein, da ich mich total in diesen kleinen Piepmatz verliebt hatte.

So zogen die beiden am 02. Juli 2014 bei mir ein, die gelb-grüne Maus Snoopy (geschlüpft 24.04.2014) und Goldie Piepser (geschlüpft 07.05.2014).

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Snoopy war von Anfang super drauf und sehr lebhaft, nur Piepser machte mit Sorgen. Er war immer sehr aufgeplustert und hatte auch Durchfall; keine Ahnung, ob es durch den Transport kam oder weil er halt einfach auch noch sehr klein war. So packte ich alle beide ein paar Tage später in einen Transportkäfig und fuhr mit Kotproben der letzten Tage zum Tierarzt. Die Tierärztin bestätigte mir, dass er Durchfall hatte und auch geschwächt wirkte, wobei die Kotproben vom selben Tag schon etwas besser aussahen, als die Proben die Tage vorher. Ich bekam für Piepser BeneBac und ein Aufbaumittel, was er von nun an jeden Tag verabreicht bekam.

Das Problem war aber dann, dass Piepser Ruhe wollte und brauchte und Snoopy ihn aber mit ihrem Temperament nicht in Ruhe ließ und immer spielen wollte.

So entschloss ich mich kurzerhand, noch einen weiteren Piepmatz dazu zu nehmen – auch die Tierärztin riet mir dazu –  damit Snoopy einen Spielgefährten bekam und Piepser sich in Ruhe erholen und gesund werden konnte.

Auf der Handzahmenseite des Welliflüsterers fand ich dann diesen kleinen Mann, einen Taschenvogel

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und so zog am 23. Juli 2014 Jimmy bei uns ein.

Aber man mochte es nicht für möglich halten…zum selben Zeitpunkt erholte sich Piepser wie von Zauberhand und schon wurde aus meinem Sorgenkind ein äußerst lebhafter Knirps, der von nun an mit Snoopy durch dick und dünn ging. Die beiden beschäftigten sich ununterbrochen miteinander, was zur Folge hatte, dass Jimmy gänzlichst ignoriert wurde und damit sein Dasein als das fünfte Rad am Wagen vorprogramiert war.

Die Abhilfe kam durch Zufall, denn eine Bekannte fuhr ein paar Tage später zum Wellitreffen nach Ostfriesland und fragte mich mehr spaßeshalber, ob sie mir denn einen Welli mitbringen sollte. Es gab da einen kleinen Taschenvogel, der mir sehr gut gefiel, aber schon vergeben war, aber wie das Leben nun mal so spielt, sind diese Leute nicht gekommen, um den Kleinen abzuholen und der Welliflüsterer rief mich an und sagte mir, wenn ich ihn denn wolle,  gibt er ihn meiner Bekannten für mich mit. Ehrlich gesagt, ich musste nicht lange überlegen…

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…und so zog am 27. Juli 2014 Hibbel bei uns ein.

Alle vier verstanden sich auf Anhieb super und mein Jimmy war auch nicht länger das fünfte Rad am Wagen.

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Im Prinzip hatte ich jetzt die perfekte 4-er-Konstellation, aber da ich eine verrückte Henne bin, verliebte ich mich unsterblich in einen kleinen Hahn…

Mein Freund Steve, der gerade aus Amerika da war, sagte „You are completely crazy“ , aber er konnte mich nicht mehr davon abbringen…denn was kann man schon gegen die Liebe machen ;)

Gesagt, getan…

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…und so kam Willie am 20. August 2014 bei uns an.

Ich bin ehrlich…die erste Woche, als Willie da war, dachte ich, ich hätte einen großen Fehler gemacht. Die anderen vier begegneten ihm zuerst mit großer Distanz. Auch abends, wenn sie in den Käfig sollten, gab es plötzlich Probleme. Während Snoopy, Piepser, Jimmy und Hibbel ohne weiteres in den Käfig gingen, musste ich den Kleinen immer extra reinsetzen und drin ging dann das große Gezicke los, denn Willie suchte den Ausgang und wollte immer wieder raus und dadurch fühlten sich die anderen in ihrer Ruhe gestört.

Aber mittlerweile stellte sich heraus, dass ich mir unnötige Sorgen gemacht hatte, denn Klein-Willie setzte sich durch und suchte den Kontakt zu den anderen, insbesondere zu Snoopy. Nach ca. 1 1/2 Wochen gab es auch keinerlei Probleme mehr, mit abends in den Käfig gehen.

Jetzt verstehen sich alle fünf prima und jeder kann mit jedem.

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