11.11.2014: Letzten Samstag bemerkte ich, dass meine Snoopy immer mehr schwächelte. Sie hat plötzlich gar nicht mehr mit den anderen gespielt und saß müde und aufgeplustert auf einem Ast und hat den ganzen Tag fast nur geschlafen und so gut wie nichts gegessen. Da sie normalerweise sehr temperamentvoll ist, machte ich mir natürlich große Sorgen und fühlte sofort, dass mit ihr etwas nicht stimmen kann. Nachdem am Sonntag keine Veränderung festzustellen war, habe ich eine Email an meine vkTÄ (es ist eine mobile Vogelpraxis) geschrieben, mit der Bitte um Hilfe. Die Tierärztin hat mich gleich am Montag Morgen angerufen und wir haben dann vereinbart, dass sie noch am selben Tag vorbeikommt, da sie meine Beschreibung der Symptome mehr als ernst ansah.
Von Snoopy nahm sie dann sogleich u.a. eine Blutprobe und auch eine Schleimprobe aus dem Kropf und hat dies mikroskopiert.
Das Ergebnis war niederschmetternd: Meine Snoopy ist an Trichomonaden erkrankt und zudem hat sie eine Kropfinfektion.
Snoopy bekam dann sogleich eine Injektion und Infusion und ich gebe ihr jetzt die nächsten Tage 0,05 ml Baytril 2,5% (Antibiose) in den Schnabel. Zudem gebe ich Ridzol (Antiparasitikum) für alle ins Trinkwasser.
Da ich strengstens auf Hygiene bedacht war und bin, vor allem auch was das Trinkwasser und die Näpfe anbelangt, konnte ich mir das alles nicht erklären und fühlte mich komplett hilflos, aber meine Ärztin sagte, dass es nullkommanull mit mir zu tun hat, sondern Snoopy hat die Trichos schon mitgebracht, d.h. von den Vogeleltern durchs Füttern übertragen. (Snoopy ist am 24. April 2014 geschlüpft und ich habe seit seit 2. Juli).
Da Snoopy in der Jugendmauser ist und ihr Immunsystem dadurch auch geschwächt ist, bricht das ganze dann aus. Sowas kann lange gut gehen, aber wie gesagt, sobald mal nicht genügend Abwehrkräfte vorhanden sind, passiert es dann und die Krankheit kommt zum Ausbruch.
So wie es aussieht, schlägt die Behandlung an, aber ich will den Tag nicht vor dem Abend loben und bin immer noch am beten.
Snoopy geht es seit gestern Nachmittag besser. Sie hat das erste Mal wieder richtig und viel gegessen (Hirse, Hirse und nochmals Hirse) und hat dann auch wieder mit den anderen gespielt und gezwitschert, das gibt mir sehr viel Hoffnung.
Auch heute ist sie gut drauf und schimpft schon wieder mit dem frechen Willie.
Meine Tierärztin hat mich auch gestern Abend nochmal angerufen und wollte wissen, wie es der Kleinen geht. Nächsten Freitag kommt sie wieder vorbei zur nochmaligen Untersuchung.
Selbstverständlich gebe ich kein Obst und Gemüse, aber das mögen meine Racker sowieso nicht. Alles Feuchte und Nasse ist Gift bei Trichomonaden und die reinste Bakterienschleuder. Ich habe nur Edelstahlnäpfe und davon viele, so dass ich immer die Näpfe nach dem Reinigen immer 24 Stunden trocknen lasse, bevor ich sie wieder verwende.
Ganz wichtig: Bei Trichomonaden darf man absolut nichts Feuchtes füttern, da diese Parasiten sich im feuchten Milieu vermehren – das ist der Hauptgrund. Der 2. Grund ist der, dass wenn sie nasse oder feuchte Nahrung zu sich nehmen, sie mangels Durst nicht mehr ausreichend das Wasser mit dem Ridzol trinken würden.
Die TÄ hat mir alles super und lange erklärt und alles aufgeschrieben was ich tun muss und was ich nicht darf, so dass ich jetzt sozusagen schon fast selbst zum Fachmann auf diesem Gebiet wurde.
13.11.2014: Snoopy geht es heute merklich besser, sie hat Gott sei Dank wieder gut gefressen, man merkte richtig, dass sie doch ziemlich ausgehungert war und konnte gar nicht genug bekommen.
Sie war auch wieder sehr lebhaft und hat mit den anderen gespielt und außer ihrem üblichen Mittagsschläfchen auch sonst nicht mehr geschlafen. Und aufgeplustert ist sie auch nicht mehr.
Ihr hättet sie noch am Montag sehen sollen. Ein einziges Häufchen Elend sag ich euch Es brach mir fast das Herz.
Heute hatte ich echt Mühe sie einzufangen und ihr das Medikament zu verabreichen. Sie traut mir nicht mehr und ist klug genug mich auszutricksen. Sie lässt mich ganz nah rankommen und kurz bevor ich sie greifen kann haut sie ab und zwitschert „äääätsch“. Es hat mich echt mehrere Versuche gekostet.
Jetzt geht es mir so wie unserem Willi. Sie ist mir nahezu beleidigt und kommt auch nicht mehr auf meine Hand.
14.11.2014: Heute ist der letzte Tag, wo ich Snoopy das Baytril in den Schnabel geben muss. Wird schon hoffentlich nochmal klappen, aber es ist nicht einfach mit meinem Temperamentsbolzen. Das Ridzol muss ich aber noch bis nächsten Dienstag ins Trinkwasser tun.
Snoopy macht mir auch heute einen sehr guten Eindruck. So wie es aussieht, tun die Medikamente ihr Wirkung. Gott sei Dank! *Dankesgebet zum Himmel schick…Sie ist wie gesagt im Vergleich zu ein paar Tagen wie vorher wie verwandelt. Sie ist lustig und frech wie eh und je und hat einen gesegneten Appetit.
Sie ist sogar heute auf meine Hand geflogen, zwar mit Lockmittel Hirse, was ich normalerweise nicht brauche, aber immerhin. Zuerst etwas zögerlich, aber dann war sie schnell entspannter.
Ein Küsschen hat sie mir auch gegeben und ich konnte heute keinen fischigen Geruch mehr aus ihrem Schnabel feststellen. (Wer´s nicht weiß: Bei Trichomonaden riecht der Vogel aus dem Schnabel fischig).
15.11.2015: Die Kleine kommt schon wieder angeflogen…aber nur auf meine Schulter oder den Kopf. Die Hand ist ihr noch nicht so geheuer Aber das wird schon…zumindest spricht sie schon wieder mit mir Hier ein kurzer Besuch auf meiner Schulter Und schwupps auf die Lampe!
https://www.youtube.com/watch?v=aQyWAaGjvCQ&list=PLM2iyFt2BE4uS13eCxwSs2nysPX2jPeb3&index=34
Ihr hättet sehen sollen, wie meine Kleine noch vor ein paar Tagen aussah. Ein Häufchen Elend sag ich euch. Aber jetzt scheint alles gut zu werden.
Ja ich habe sehr gelitten und ich denke, das geht jedem von uns so, wenn eines unserer Lieblinge krank ist.
Aber jetzt bin ich wirklich guter Hoffnung, dass es meine Kleine geschafft hat Und ich sags euch, sie hat einen gesegneten Appetit…isst alles weg, was bei drei nicht auf dem Baum ist
Wisst ihr, was ich für einen Verdacht habe? Und zwar entgegen der Meinung der TÄ, die ja sagte, dass Snoopy sich schon bei den Eltern angesteckt hat.
Ich habe Snoopy (und auch Piepser) nämlich ein paar Mal erwischt, dass sie in der Erde vom Golliwoog gewühlt hat und diese gefressen hat. Das war zwar Bioerde, aber das sagt meiner Meinung gar nichts. Durch das Gießen war die Erde ja auch feucht und da können sich ja bekanntlich Parasiten und Bakterien bilden.
Vielleicht war das der Grund für die Trichomonaden.??
Ich muss da echt aufpassen in Zukunft, denn meine beiden Mädels sind richtige Wühlmäuse. Werde den Golliwoog nur noch unter Aufsicht geben, oder noch besser, gar nicht mehr im Topf. Das selbe gilt dann auch für die Vogelmiere, die ich gezogen habe.
Anmerkung März 2015: Ich verwende jetzt nur noch selbstgezogenen Golliwoog und zwar pflanze ich diesen in Kokoserde, welche vollkommen unschädlich ist.